„Stimmt die Chemie?“ Poster-Reproduktion DIN A1
Das Periodensystem „Stimmt die Chemie?“ ist eine hochwertige Poster-Reproduktion im Format 84,1 cm x 59,4 cm (DIN A1) und zeigt die Interpretation des Periodensystems der chemischen Elemente durch den chinesischen Künstler Qiwei Zhang. Das Originalbild ist 2013 in Öl auf Leinwand entstanden.
Die Funktion des Periodensystems mit seinen 118 Elementen als Arbeitsmittel bleibt erhalten: Symbole, Ordnungszahlen, Elektronegativität und Massenzahlen sind korrekt abgebildet. Initiator des Kunstprojekts ist der blume Wissenschaftsverlag, der das Periodensystem bereits seit Jahren als professionelles Arbeitsmittel in verschiedenster Form konzipiert, gestaltet und optimiert.
Auf den Spuren des russischen Chemikers und ersten Erdenkers des Periodensystems, Dmitri Iwanowitsch Mendelejew, im Sommer 2013 in St. Petersburg kam uns die Idee, das PSE einmal malerisch, ja, künstlerisch umzusetzen“, beschreibt Sebastian Blumentritt, Inhaber des blume Wissenschaftsverlags, die Entstehung des Ölbildes. „Auf dem Weg zwischen Mendelejew Monument und dem weltberühmten Erimitage Museum diskutierten wir darüber, wie schwer es ist, die unglaubliche Komplexität der Elemente und der Natur als Ganzes in Tabellen und Datenbanken abzubilden. Wie ensteht beispielsweise ein Organismus, also Leben, aus einer Ansammlung von Elementen und wie lässt sich soetwas erklären oder gar grafisch darstellen? Unfassbar und faszinierend!“ Zudem unterliegt alles permanenter Veränderung. Die verschiedenen Naturwissenschaften haben schon viel Licht ins Dunkle gebracht, aber Vieles liegt auch noch im Verborgenen.
Diesem Grundgedanken folgt auch das künstlerische Resultat von Qiwei Zhang. Durch die Dynamik des Gemalten schafft es eine neue Verbindung zwischen den natürlichen Elementen und ihrer wissenschaftlichen Abstraktion.
Auf monochrom-grauem Hintergrund – neutral, reduziert und rezessiv – erlebt das Periodensystem des Künstlers den höchstmöglichen Kontrast und erscheint fast dreidimensional architektonisch, also von Menschenhand konstruiert. Aus den fast ausschließlich gedeckten Farben des PSEs scheinen nur wenige Lichtpunkte klar und rein hervor. „Ich habe in meinem Leben keine Reinheit in der Welt menschlichen Lebens und gesellschaftlichen Daseins kennengelernt“, kommentiert der Maler seine Entscheidung hinsichtlich der Farbgebung. „Elemente sind in der Natur auch selten in absoluter Reinform aufzufinden“, fügt Blumentritt aus wissenschaftlicher Perspektive hinzu.
Die Felder der einzelnen Elemente erwecken beim Betrachter den Eindruck einer Computertastatur. Ist eine zunehmende Digitalisierung von Mensch und Natur gemeint? „Die mediale Welt ist heute voller Pixel – hochglänzend und zumeist gradlinig. Gemalte Bilder sind ein bedeutender Gegenpol“, erläutert Qiwei Zhang. Aus diesem Grund hat das Werk auch keine einzige wirklich gerade Linie. Alle Ziffern und Lettern sind handgemalt und unterstreichen die Dynamik des Lebens. „Es war nicht immer ganz einfach, wenn die zwei verschiedenen Ansprüche – der wissenschaftliche und der künstlerische – aufeinandertrafen“, geben der Maler und der Oecothrophologe etwas schmunzelnd und einstimmig zu. „Wir mussten erst lernen, Verständnis für die andere Sichtweise zu entwickeln.“
Doch beide sind mit dem Resultat ihrer Zusammenarbeit außerordentlich zufrieden. Dazu Zhang: „Auf den ersten Blick wirkt das Bild immer noch sehr diszipliniert und dem ursprünglichen PSE sehr ähnlich. Es hat sogar entgegen meines eigenen Anspruchs seine Funktion als Arbeitsmittel behalten. Bei genauerer Betrachtung sieht man aber mehr als Zahlen: bewegte Linien, Licht und Schatten in jeder Fläche, Elemente, die mehr oder weniger hervortreten, die Betonung des Elements Md, stellvertretend für Mendelejew – kurz: Leben und Anmut. Und je nach Tageslicht entwickelt das Bild eine andere sanfte, aber starke Ausstrahlung. Wir werden bestimmt weiter zusammen künstlerisch mit den Elementen der Erde experimentieren.“ Sebastian Blumentritt stimmt voll und ganz zu: „Das Bild erweitert unser Repertoire an PSEs um eine zusätzliche Dimension, und ich freue mich auf weitere solcher Projekte, die wir in den nächsten Jahren in Angriff nehmen.“
Kurzportrait des Malers Qiwei Zhang:
Qiwei Zhang wurde 1979 in Shanghai, China geboren. Mit 19 Jahren begann er sein Studium der Bildenden Kunst an der Kunstakademie Shanghai. Über die Hochschule für Künste in Bremen kam er schließlich an die Kunstakademie Münster, die er 2010 als Meisterschüler von Klaus Merkel mit dem Diplom verließ.
Seit 2007, schon während des Studiums, nimmt Zhang an internationalen Ausstellungen und Projekten teil. Dem Maler gelingt es hervorragend, Abstraktes, Abstrahiertes und Figuratives sowohl gegenüberzustellen als auch schlichtend miteinander zu verbinden. Die Abstraktion in seinen realistisch anmutenden Arbeiten besitzt einen metaphorischen Carakter und erzählerischen Wert: Radikal stellt er permanent einen durch den Menschen beherrschbaren oder überschaubaren Bild- und Wirklichkeitsraum in Frage.
„Ich bin ein Pendler zwischen zwei Welten – der asiatischen und der europäischen“, beschreibt sich Qiwei Zhang. „Das Periodensystem der Elemente zu malen, anstatt es wie üblich geradlinig zu designen und zu drucken, hatte für mich einen besonderen Reiz: Naturwissenschaften sind stark abstrahierend. Sie zerlegen die unendliche Tiefe der Natur in überschaubare Einzelteile. Aus der schier unbegreiflichen Komplexität wird ein Bruchteil Konkretes an die Oberfläche geholt, beleuchtet und wie beispielsweise im Periodensystem systematisiert. Je mehr Erkenntnisse gewonnen werden, desto häufiger gerät jedoch in Vergessenheit, wieviel Unklarheit und Unwissen noch im Verborgenen liegt.“ So ist Zhangs Bild „Stimmt die Chemie?“ gleichzeitig Hommage an die Naturwissenschaften und deren Kritik.
Vita von Qiwei Zhang
1979 geboren in Shanghai, China
1998-2000 Studium Bildende Kunst an der Kunstakademie Shanghai
2001-2003 Studium Freie Kunst an der Hochschule für Künste Bremen bei Karin Kneffel
2005-2011 Studium Freie Kunst an der Kunstakademie Münster
2010 Meisterschüler von Klaus Merkel, Akademiebrief - Diplom
2010 Atelier Stipendium, "artist-in-residence" in Berlin, Karl-Hofer-Gesellschaft
2010 Junge Kunst in Gütersloh, Kunst Symposium, Residence Programm
Ausstellungen / Auswahl
(E)= Einzelausstellung (K)= Katalog
2013 “Monopoly”, Sennestadtverein, Bielefeld (E)
2013 “Your steps, My way”, Krefelder Kunstverein (E)
2012 “Peristasien”, KuAK Münster (K)
2012 “Malerei Zwölf”, Kunstmuseum Gelsenkirchen-Alte Villa (K)
2012 “Fix the rainbow”, Virtuell Visuell, Kunstverein Dorsten (E)
2012 “Gent Münster-Münster Gent”, School of Arts, Gent, Belgien
2012 “Grundstein”, Atelier Galerie Collage, Saarbrücken (E)
2012 “Die Grosse”, Museum Kunstpalast Düsseldorf (K)
2012 “Taxonomie + Chimäre”, T66 Kulturwerk, Freiburg (E)
2011 “NordWestKunst - Die Nominierten”, Kunsthalle Wilhelmshaven (K)
2011 “einsplussechs”, Galerie Chrom, Bochum
2011 “Unsere Welt”, Kunstverein Hamm e.V., Stadthaus Galerie Hamm
2011 “Internationaler Lucas-Cranach-Preis 2011”, Festung Rosenberg, Kronach (K)
2011 “Meister von Morgen III”, Galerie Gecko, Solingen
2011 “Förderpreis-Ausstellung der Kuak Münster”, Ausstellungshalle AZKM, Münster
2011 “made in china”, Dülmener Kunstverein e.V., im Rathaus Dülmen (E)(K)
2010 “Eins”, Galerie im Rathaus, Lippstadt (K)
2010 “Junge Kunst in Gütersloh”, Volksbank-Zentrale und Galerie Siedenhans & Simon, Gütersloh
2010 “Im fernen Westen”, Kunstfoyer am Langenweg, Oldenburg
2010 “Buntes Leben”, Galerie KunstArt am Hellweg, Bochum (E)
2009 “Lost in Translation”, Galerie Nolte, Münster
2008 “Contemporary Art Ruhr”, Essen
2008 “Behind The Face”, The Art Museum Craiova, Rumänien
2008 “Young Art China 08”, MOYA Museum, Wien
2008 “Behind The Face”, The National Brukenthal Museum, Sibiu, Rumänien
2008 “Wellenlänge 4”, Kunsthaus Kannen, Münster
2008 “Rückblick”, Quartier 7 Münster (E)(K)
2007 “Kuboshow”, die Kunstmesse im Revier. Flottmann Halle, Herne
2007 “Zhang and Lee - China meets Korea”, HypoVereinsbank AG Bochum
Projekte und kuratorische Tätigkeiten
2007 Mitgestaltung der Skulptur projekte Münster 07
2010 Kunstprojekte - Wandmalerei, bei der Expo 2010 in Shanghai
2012 Initiator und Koordinator des Austauschprogramms der Kunstakademie Shanghai - Kunstakademie Münster
2012 Kurator und Initiator der Ausstellungsreihe “Peristasien”
Weitere Informationen hier www.zhangqiwei.de
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